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Fakultät für Informatik der Technischen Universität München

Lehrstuhl für Effiziente Algorithmen

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Graph Drawing: Algorithms
for the Visualization of Graphs [von Roberto Tamassia, Giuseppe Di
Battista (Herausgeber), Ionnis G. Tollis] Animation

Proseminar: Graph Drawing

(Dienstags 14:00-15:30 Uhr, Raum 03.11.018)

[Zusammenfassung] [Themenliste] [Termine] [Hinweise] [Links]



Zusammenfassung

Das Visualisieren struktureller Information ist für das Verständnis komplexer Zusammenhänge von entscheidender Bedeutung. Beispiele in der Informatik sind das Visualisieren von Datenbankmodellen in CASE-Tools, eine graphische Darstellung der Zustandsübergänge bei Automaten oder das Data-Mining. Graphen sind ein ideales Hilfsmittel, um strukturelle Information abstrakt zu modellieren. Ein Graph besteht aus einer Menge von Knoten und einer Menge von Kanten. Eine Kante verläuft dabei zwischen zwei Knoten und beschreibt eine Beziehung zwischen diesen Knoten.

2 ästhetische Kriterien

Zeichnungen mit versch. Kurventypen

Eine Zeichnung eines Graphen ist eine Darstellung dieser Beziehungen als Diagramm. Sie ordnet den Knoten Symbole (etwa Kreise oder Rechtecke) und Koordinaten (meist in der euklidischen Ebene) zu. Die Kanten werden durch Kurven zwischen den zugehörigen Knotensymbolen dargestellt. Beispiele für erlaubte Kurven sind Polygonzüge, orthogonale Polygonzüge oder Geradensegmente.

Graphenzeichnungen sollen vor allem zwei Anforderungen genügen: Sie sollen ``schön'' sein, aber auch die strukturellen Zusammenhänge der zugrundeliegenden Daten herausarbeiten. Es ist klar, dass manche Zeichnungen die enthaltene Information besser zum Ausdruck bringen als andere. Deshalb werden ästhetische Kriterien festgelegt, welche die Lesbarkeit von Graphen erhöhen sollen. Man kann etwa verlangen, dass Symmetrien oder Cluster in einem Graphen sichtbar werden oder dass die Anzahl der Schnittpunkte von Kanten möglichst klein ist. Diese Kriterien sind jedoch subjektiv und kontextabhängig. Sind die Anforderungen an die Darstellung einer Klasse von Graphen einmal festgelegt, dann versucht man, effiziente Algorithmen zu entwickeln, die möglichst gute Zeichnungen automatisch liefern.

Level-Zeichnung eines Binärbaumes

In diesem Proseminar sollen in den einzelnen Vorträgen grundlegende Ergebnisse aus diesem aktiven Forschungsgebiet vorgestellt werden. Es werden zuerst Algorithmen für das Zeichnen von Bäumen untersucht. Dann wird der Frage nachgegangen, wann sich ein Graph ohne Überschneidungen von Kanten zeichnen lässt. Für den Fall, dass; letzteres nicht möglich ist, werden Algorithmen angewendet, die die Zahl der Kantenkreuzungen zumindest klein halten. Neben einigen weiteren Graphklassen und -algorithmen werden zudem aktuelle Anwendungen vorgestellt.


Themenliste:

  1. Einführung: Wie zeichnet man einen Graphen?
  2. Schöne Zeichnungen von Bäumen
  3. Zeichnungen von Binärbäumen mit optimaler Fläche
  4. Zeichnungen in mehreren Ebenen
  5. Das Feder-Modell zum Zeichnen beliebiger Graphen
  6. Hierarchische Zeichnungen
  7. Testen eines Graphen auf Planarität
  8. Ein einfacher Algorithmus für das Zeichnen planarer Graphen
  9. Planarisierung von Graphen
  10. Färben von Landkarten (planare Graphen)
  11. Minimierung von Kantenkreuzungen bei allgemeinen Graphen
  12. 3-D Zeichnungen von Graphen

Die Themenliste mit Literaturangaben als PostScript-Datei.


Termine und Betreuer

Das Proseminar findet jeweils dienstags von 14:00 (s.t.) Uhr bis 15:30 Uhr im Raum 03.11.018 statt.

20.04.2004: Mohamed Ali Megdich (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 16.03.04)
Wie zeichnet man einen Graphen? (Thema 1)
Betreuer: Dr. Werner Meixner

27.04.2004 Karim Mhedhbi (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 23.03.04)
Schöne Zeichnungen von Bäumen (Thema 2)
Betreuer: Klaus Holzapfel

04.05.2004: Florian Krüger (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 30.03.04)
Zeichnungen von Binärbäumen mit optimaler Fläche (Thema 3)
Betreuer: Stefan Pfingstl

(11.05.2004): Vortrag entfällt (der Inhalt wird am 25.05. kurz präsentiert)
Zeichnungen in mehreren Ebenen (Thema 4)
Betreuer: Jan Griebsch

18.05.2004: Jan Hauffa (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 13.04.04)
Das Feder-Modell zum Zeichnen beliebiger Graphen (Thema 5)
Betreuer: Hanjo Täubig

25.05.2004: Andreas Tropschug (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 20.04.04)
Hierarchische Zeichnungen(Thema 6)
Betreuer: Jan Griebsch

08.06.2004: Alexander Steinhoff (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 04.05.04)
Testen eines Graphen auf Planarität (Thema 7)
Betreuer: Sebastian Wernicke

15.06.2004: Mario Schneller (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 11.05.04)
Ein einfacher Algorithmus für das Zeichnen planarer Graphen (Thema 8)
Betreuer: Arno Buchner

22.06.2004: Ferdinand Kiermaier (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 18.05.04)
Planarisierung von Graphen (Thema 9)
Betreuer: Stefan Eckhardt

29.06.2004: Daniel Lehmann (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 25.05.04)
Färben von Landkarten (planare Graphen) (Thema 10)
Betreuer: Dr. Peter Ullrich

06.07.2004: Oleg Skrypnyuk (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 01.06.04)
Minimierung von Kantenkreuzungen bei allgemeinen Graphen (Thema 11)
Betreuer: Moritz Maaß

13.07.2004: Bernhard Bauer (erstes Treffen mit Betreuer spätestens am: 08.06.04)
Dreidimensionale Zeichnungen von Graphen (Thema 12)
Betreuer: Dr. Jens Ernst


Hinweise

Ein Schein für die erfolgreiche Teilnahme am Proseminar wird vergeben, wenn folgende Leistungen erbracht worden sind (die Gesamtnote setzt sich aus gewichteten Einzelnoten zusammen):

Probevortrag (ohne Bewertung) Der Probevortrag erfolgt spätestens zum angegebenen Termin beim Betreuer. Vorzulegen sind dabei die fertig ausgearbeiteten Folien oder ähnliche Präsentationshilfsmittel und die Erstfassung der Seminarbeit.
Vereinbaren Sie für den Probevortrag rechtzeitig einen Termin beim Betreuer (spätestens eine Woche vor dem anvisierten Termin).
Seminarvortrag (in mindestens zufriedenstellender Qualität) Der Seminarvortrag ist zum festgelegten Termin zu halten und dauert 45 (+/-5) Minuten. Tafelvorträge werden nicht akzeptiert. Nach dem Vortrag muss auf Fragen aus dem Publikum eingegangen werden.
Seminararbeit (in mindestens zufriedenstellender Qualität) Die Endfassung der Seminarbeit ist spätestens 2 Wochen nach dem Votrag als TeX-Datei und Postscript-Datei abzugeben. Der Umfang der Seminararbeit beträgt 5 (+/- 1) Seiten (ohne Literaturverzeichnis) im LNCS-Style (Springer-Verlag) unter LaTeX (Hinweise siehe unten).
Anwesenheit bei den Vorträgen Bei den einzelnen Vorträgen wird eine Anwesenheitsliste geführt.

Ablauf der Vorbereitung

Der Vortrag und die Ausarbeitung m?ssen mit dem Betreuer abgesprochen werden. Hierzu sind nachfolgende Terminvorgaben bindend (soweit nicht anders mit dem Betreuer abgestimmt). Werden die Termine nicht eingehalten, f?hrt dies zur Streichung des Vortrags und zum Nichtbestehen des Seminars:

bis 5 Wochen vor dem Vortragerstes Treffen mit dem Betreuer (vor dem Treffen ist die Literatur bereits zu lesen); der genaue Termin ist bei den Vortragsterminen angegeben;
bis 3 Wochen vor dem VortragGliederung des Vortrags und der Ausarbeitung mit dem Betreuer besprechen;
bis 1 Woche vor dem VortragProbevortrag vor den Betreuer; fertige Folien und vollständige erste Version der Ausarbeitung mit dem Betreuer abstimmen;
bis 2 Wochen nach dem Vortragfertige Ausarbeitung abgeben.

Hinweise zur Anfertigung einer Seminararbeit

* Die Seminararbeiten werden nach der letzten Seminarveranstaltung gemeinsam in einem Seminarband zur Verfügung gestellt. Damit eine einheitliche Form erzielt wird, müssen alle Ausarbeitungen mit dem Textsatzsystem LaTeX erstellt werden. Hierzu sind folgende Richtlinien zu beachten:
  • Es ist der LNCS-Style (die Datei llncs.cls) des Springer-Verlages zu verwenden.
  • Der folgende Rahmen ist zu verwenden (seminararbeit.tex). Dabei dürfen die Seitengröße und der Font nicht verändert werden.
  • Ein Beispiel kann in der Datei example.tex gefunden werden (das Bild example.eps wird eingebunden)
  • Die Ausarbeitung soll auf die verwendete Literatur verweisen, diese Literatur ist mit BibTeX zu verwalten und in einer eigenen Datei zu speichern (hier die zum Beispiel gehörende Datei: example.bib).
* Bei Fragen zu LaTeX sei einerseits auf die folgenden Links hingewiesen, ferner kann auch der Betreuer um Hilfestellungen bzw. Literaturangaben gebeten werden:
* Eine weitere Anleitung zur Erstellung von Ausarbeitungen finden sie hier.
* Informationen zur Installation von LaTeX unter Windows finden Sie hier.

Hinweise zur Gestaltung der Vorträge

* Wer seine Folien mit LaTeX erstellen möchte findet hier einige Hinweise (einschließlich Rahmen-Datei als Vorlage)


Interessante Links

* Die Grundlagen für das Zeichen von Graphen von Isabel F. Cruz und Roberto Tamassia (farbige, gezippte PostScript-Datei, 80995 Bytes).
* Ein gute Übersicht über Algorithmen für das Zeichnen von Graphen von Roberto Tamassia (gezippte PostScript-Datei, 106454 Bytes).
* Jede Menge Hyperlinks über Theorie und Praxis des Graph-Drawing.
* Buch: Reinhard Diestel, Graphentheorie, 2. Auflage, Springer, 2000. ( Webseite mit elektronischer Ausgabe )
* Der Graph Drawing Server erlaubt es, einen Graphen interaktiv zu zeichnen und eine hübsches Layout berechnen und anzeigen zu lassen.

Konferenz Graph Drawing 2004 (New York) mit aktuellem Wettbewerb zum Graphenzeichnen

Jahreskonferenz zum Graphenzeichnen. Jedes Jahr werden Wettbewerbsgraphen vorgestellt, die schwierig zu zeichnen sind. Wer einen tollen Algorithmus hat und damit schöne Zeichnungen erstellen kann, sollte seine Lösungen einreichen.


Weitere Auskünfte bei: Klaus Holzapfel und Jan Griebsch


Klaus Holzapfel Last modified: Mon Apr 26 2004